Im Fokus der Forscher auf der «Helmer Hanssen» ist das Leben im Innern des Meereises. Genau, dort leben eine Unmenge Organismen: Algen, Einzeller, Bakterien, Krebschen. Lebensraum bieten ihnen feine Kanäle, die das Eis durchziehen. Die Forscher des Projekts «Arctic SIZE» haben eine schöne
Online-Publikation über diese Zusammenhänge veröffentlicht. Darin sprechen sie vom gefrorenen Schweizer Käse. Dieser löchrige Käse kommt durch die Art zustande, in der das Eis gefriert: Das Meerwasser stösst das Salz aus, wenn es fest wird. Dadurch entsteht zwischen den sich bildenden Eiskristallen eine Lösung, die sehr viel Salz enthält. Diese bleibt wegen ihres hohen Salzgehalts flüssig, es entstehen feine Kanäle, die das Meereis durchziehen und den Organismen eine Heimat bieten. Im Frühling, wenn das Sonnenlicht in die Arktis zurückkehrt, vermehren sich die Algen im Innern des Eises. Manche dringen nach aussen ins Meer, wo am Eisesrand die ersten frühen Algenblüten entstehen – eine wichtige Grundlage für die Nahrungsketten im arktischen Ozean.
Wie der Kleintierzoo im Meereis funktioniert, hat mir Rolf Gradinger 2013 erklärt, als ich in Barrow, Alaska, einen Meereiskurs besuchen konnte, den er und andere Forscher dort organisiert haben: