Jeden Morgen um 7 Uhr 30 erschallt aus der Lautsprecheranlage an Bord: «Frühstück fertig». Und obwohl die meisten Forscherinnen und Forscher jeweils mehr Nachtstunden zum Arbeiten gebraucht haben als zum Schlafen, waren die Frühstückstische jeweils gut besetzt. Anders heute Morgen. Die meisten haben bis in die frühen Morgenstunden ihre Proben fertig präpariert und ihre Experimente zu Ende gebracht und sind dann ins Bett gefallen.
Da es ab jetzt nur noch heimwärts geht, keine Messungen mehr gibt, konnten alle im Bett bleiben. Ein paar standen fürs Mittagessen auf, die letzten für eine Besprechung um 14 Uhr 30. Aber die Müdigkeit steckt noch in allen Fasern. Während die Wissenschaftler schlummerten, verliess die «Helmer Hanssen» den Isfjord und drehte um etwa 9 Uhr von 245° auf einen Kurs von 180°: heim. Am Horizont hellblaue Dämmerung, später etwas rot beigemischt.
Die Beute der Expedition schwimmt in den Becken auf dem Deck (Polardorsch), liegt bei 4°C, -20°C und -80°C in der Kälte (Proben und Organismen aller Art), steckt in unzähligen Computerfiles und einigen Notizbüchern und in den Köpfen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Aus all dem zusammen werden weitere Arbeit im Labor, Analysen und Nachdenken die Erkenntnisse der Menschheit erweitern – und vielleicht ihre Weisheit.
Ungefähr vor zwei Nächten, so genau weiss ich das nicht mehr, die Stunden sind längst ineinander verflossen, haben wir auf dem Deck ein Gruppenfoto aufgenommen.
Und dann war noch dieser Gast hier:
Nach der Bestimmung wurde die Krabbe ins Meer entlassen.