Bisher war von Fischen die Rede, von Krebschen, von Plankton. Aber auch Pilze, Bakterien und Viren haben ihre Fans auf der «Helmer Hanssen». Das ist verdient, vermutlich leben mehr Arten von ihnen hier im hohen Norden als von den anderen Organismen, betonen ihre Liebhaber an Bord und fügen hinzu: Aber natürlich sind sie krass untererforscht.
Wie sammelt man die Mikroben und Viren? Brandon Hassett hat dafür eine Falle auf dem Vorderdeck aufgestellt. Eine Windfahne sorgt dafür, dass ihr Einlass im Wind bleibt und fleissig sammelt, was dahergeflogen kommt. Ein Filter fängt die Luftreisenden auf. Hassett ist vor allem an Pilzen interessiert.
Als die See etwas schwerer geworden ist, sprühte Gischt bis aufs Deck. Der Kapitän hat es von der Brücke aus gesehen und Hassett gewarnt, so dass er sie in Sicherheit bringen konnte. Normalerweise ist die Falle übrigens im warmen Texas im Einsatz. Sie erlebt also gerade eine Luftveränderung.
Hassett fahndet auch im Meerwasser, das regelmässig aus verschiedenen Tiefen heraufgeholt wird, nach Pilzen und Bakterien – und in den toten Tieren, die ihm die Mitforscherinnen und Mitforscher an Bord überlassen. In der letzten Nacht, zum Beispiel, hat er einen Seestern seziert, um an die Mikroben im Magen zu kommen.
Im Labor in Tromsø wird Hassett von den Filtern und den anderen Proben das Erbgut einsammeln, entschlüsseln und mit bekannten Erbgutsequenzen vergleichen. So bekommt er eine Ahnung, wen er da von 80 Grad N mitgebracht hat. Unbekannte Sequenzen sind ein Hinweis darauf, dass Hassett eine bisher unbekannte Spezies ins Netz gegangen ist.