Richtiger wäre Polarnächte: es gibt verschiedene Arten, je nachdem wie tief die Sonne unter dem Horizont verschwindet. Denn auch wenn die Sonne unter dem Horizont liegt, ist ihr Licht manchmal zu sehen, weil ihr Licht von der Atmosphäre gestreut wird.
Polare Dämmerung – kommt an Orten vor, die innerhalb des Polarkreises liegen (66° 33′). Die Sonne liegt ständig unter dem Horizont, aber nicht tiefer als 6°. Man kann sich im Freien ohne künstliches Licht zurechtfinden.
Zivile polare Dämmerung – die Sonne ist zwischen 6° und 12° unter dem Horizont. Nur am Mittag ist ein Lichtschimmer zu sehen. An Orten nördlicher oder südlicher als 72° 33′.
Nautische polare Dämmerung – die Sonne bewegt sich zwischen 12° und 18° unter dem Horizont. Der Horizont ist zu erkennen, Sterne auch: Seeleute können navigieren, darum nautische Dämmerung. An Orten nördlicher oder südlicher als 78° 33′.
Astronomische Polarnacht – die Sonne bleibt tiefer als 18° unter dem Horizont. Jetzt ist es wirklich dunkel. In diesen Breiten (über 84° 33′) gibt es keine dauerhaften menschlichen Siedlungen und fast nur Eis – auf dem Land oder dem Meer.
Unser Schiff, die «Helmer Hanssen», wird am 17. November in Longyearbyen ablegen, d.h. auf 78° 13′ N – es wird dann dort zivile polare Dämmerung herrschen. Ich bin gespannt: Frühling und Sommer habe ich in der Arktis mehrfach erlebt, aber noch nie den polaren Winter.